Dienstag, 21. Juli 2015

Einladung zum Schuljahresende in der Konrad-Haenisch-Schule

Am 20. Juli führte die Bildungspaten ein besonderer Anlaß in die Konrad-Haenisch-Schule in Fechenheim Nord: Die Bildungspaten waren von ihrem Kontaktlehrer Herrn Göbel zum Kaffee eingeladen.

Über diese Einladung hatten sich die an der Schule tätigen Ehrenamtlichen sehr gefreut und sie nahmen sie in großer Zahl an, denn in diese Schule muss man einfach gerne gehen! Das wertschätzende Klima im Umgang miteinander - zwischen Lehrern und Schülern, aber eben auch im Umgang mit Unterstützern wie den Bildungspaten - ist deutlich spür- und sichtbar. Erst neulich entdeckten die Bildungspaten am Schwarzen Brett, dass sie als Kooperationspartner offiziell dort aufgeführt sind.



Die Rektorin Frau Frenkel-Brandt begrüßte uns zusammen mit Herrn Göbel. Frau Frenkel-Brandt hielt eine kleine Ansprache, in der sie hervorhob, dass die Arbeit der Ehrenamtlichen von Lehrern, Eltern und Schülern sehr positiv bewertet wird und eine wichtige Stütze für die Schüler ist. 
Frau Frenkel-Brandt machte kein Geheimnis daraus, dass sie zunächst etwas skeptisch war, als wir uns im Frühjahr 2014 bei ihr vorstellten, um eine Zusammenarbeit zu beginnen. Würde das Engagement der Ehrenamtlichen von Schülern und Lehrern positiv aufgenommen werden? Würde mit Störungen des Schulbetriebs durch Gesprächsbedarf einzelner Bildungspaten zu rechnen sein? Inzwischen, so die Rektorin, ist ihre Skepsis verflogen und sie freut sich sehr, dass die Bildungspaten den Schulbetrieb unterstützen.

Das ist nicht zuletzt auch den Koordinatoren zu verdanken, die im ständigen Kontakt sind:


Koordinatoren: W. Göbel, B. Herok








Sehr schön war es, auch einige Lehrerinnen der von uns geförderten Kinder kennenlernen zu können. Es ergab sich bei Kaffee, Orangensaft und Plätzchen ein interessanter Austausch, bei dem auch manches Neue erfahren wurde. Bildungspaten und Lehrer beschlossen: Auch im nächsten Schuljahr werden wir uns die Zeit nehmen, uns einmal zusammenzusetzen.

Die Schule, so wurde berichtet, würde gerne ihre Schülerbibliothek häufiger öffnen können. Im Moment ist das leider nur an einem Tag in der Woche möglich. Da traf es sich gut, dass aus dem Kreis der gut vernetzten Bildungspaten gleich eine Idee geboren wurde, wie man das Problem evtl. lösen kann. Ob sich die Idee realisieren lässt, werden wir demnächst berichten.







Jeder Bildungspate erhielt ein Buchgeschenk und eine Karte, mit der sich die Schule für die ehrenatmliche Tätigkeit bedankte.

Unser Fazit nach einem Jahr Tätigkeit an der Konrad-Haenisch-Schule: Eine tolle Schule mit tollen Lehrern. Der Erfolg einer Schule steht und fällt mit den Lehrern, die in ihr arbeiten, und ihrem persönlichen Engagement.

Daher auch von unserer Seite: Ein großes Dankeschön an die Lehrkräfte der Konrad-Haenisch-Schule für den unermüdlichen Einsatz!

Samstag, 18. Juli 2015

Sommerferien !

In dieser Woche finden die letzten Förderungen für dieses Schuljahr statt (Ausnahme Freitag wegen des Ferienbeginns).






Wir Bildungspaten blicken auf ein erfolgreiches Schuljahr zurück. 32 Kinder wurden zum Schuljahresende von "ihrem" Bildungspaten in der 1:1 Betreuung wöchentlich gefördert.

16 Kinder sind durch die Konrad-Haenisch-Schule in Fechenheim Nord nominiert, neun Kinder von der Heinrich-Kraft-Schule aus Fechenheim Süd. Zwei Schülerinnen der Freiligrath-Schule sowie fünf Kinder, die inzwischen auf andere oder weiterführende Schulen gewechselt sind oder die von anderen Institutionen wie bspw. der Caritas zur Förderung vorgeschlagen wurden. Drei der geförderten Kinder sind sogar von Anfang an, also seit drei Jahren, regelmäßig dabei und haben sich von absoluten Sprachanfängern zu guten Schülern der Regelschule entwickelt, die kaum noch Probleme mit der deutschen Sprache haben.


Weitere Kinder sind schon jetzt von ihrer Schule nominiert worden. Sie werden soweit möglich im nächsten Schuljahr in die Förderung aufgenommen. Die Bildungspaten sind froh darüber, dass durch die Präsentation unserer Initaitive auf den Straßenfesten weitere Interessierte auf uns aufmerksam geworden sind, die im neuen Schuljahr unsere Aktivitäten unterstützen können.

Obschon jeder Bildungspate und jedes Kind den vereinbarten wöchentlichen Termin kennt, läuft längst nicht alles automatisch. Kinder wechseln die Schule und ziehen aus dem Stadtteil weg, es gibt Terminausfälle wegen Projekt- oder Wandertagen, mitunter ist ein Kind auch nicht motiviert genug für die außerschulische Förderung und verabschiedet sich. Stundenpläne - und damit die Förderzeiten - ändern sich, es gibt Hitzefrei ....   Eine dauerhaft erfolgreiche Förderung durch die Bildungspaten ist daher nur in enger Kooperation mit den Schulen möglich. Diese Kooperation ist an den Fechenheimer Schulen gegeben und wir freuen uns, dass die Lehrer den zusätzlichen Organisationsaufwand gerne übernehmen, um den Schülerinnen und Schülern einen möglichst guten Start in der Schule zu ermöglichen.

Und dieses Engagement ist nötig. Denn die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die schwarz/grüne Landesregierung Hessens trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse zur Willkommenskultur und zur Förderung der Integration wenig Taten folgen lässt: Die Kapazität der Klassen für Kinder mit wenig oder gar keinen Deutschkenntnissen wird aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen gekürzt. In der Folge bekommen alle hier ankommenden Kinder gleichviel weniger Förderung - offensichtlich die Vorstellung von CDU/GRÜNEN von Chancengleichheit und Gerechtigkeit.
 "Seit einigen Jahren kürzt das Land die Lehrerzuweisung. In diesem Schuljahr sind für Seiteneinsteiger-Klassen noch 25 Stunden je Woche vorgesehen. Wie das Kultusministerium bestätigte, soll die Zuweisung zum nächsten Schuljahr weiter sinken: Auf 22, für Grundschulen auf 18 Stunden." Die FAZ berichtete darüber.  Zudem achten die Schulbehörden darauf, dass die Kinder, die ja zum Teil ohne jede Deutschkenntnisse hier eingeschult werden müssen, nicht länger als ein Jahr in den Sprachförder-Klassen verweilen. 
Nun ist nicht jedes Kind ein Einstein und nicht jedes Kind ist sprachbegabt. Viele Kinder kommen aus schwierigen Familienverhältnissen, manche haben zuhause keinen Platz zum ungestörten Lernen und besitzen auch nur unzureichendes Schulmaterial wie Stifte, Hefte usw.. Einige der Kinder mögen Schlimmes hinter sich haben und daher in ihrer Lernfähigkeit eingeschränkt sein. Viele müssen sich von der arabischen Schreibweise von rechts nach links erst an die lateinische Schrift gewöhnen. Und einige wenige der hier Ankommenden sind überhaupt nicht alphabetisiert, müssen das Schreiben von Anfang an erlernen. Viele kommen aus anderen Schulsystemen und lassen das - an deutschen Lehrplänen gemessen - grundlegende Vorwissen für ihre Jahrgangsklasse vermissen.
Es lässt sich daher denken, dass nicht jedes Kind im Regelschulunterricht in seiner dem biologischen Alter entsprechenden Klasse, in die es nach einem Jahr zwangsversetzt wird, mitkommt. Mit allen negativen Folgen für die anderen Schüler der Klasse, in der der Lehrer Rücksicht auf die Sach- und Sprachkenntnisse der neuen Schüler nehmen muss.

Das zusätzliche Engagement von Lehrern und  Ehrenamtlichen ist daher nötiger denn je.

Wer sich für eine Mitarbeit bei den Bildungspaten Fechenheim interessiert, kann sich gerne bei uns melden. Unsere email Adresse lautet: Bildungspaten@arcor.de