In dieser Woche finden die letzten Förderungen für dieses Schuljahr statt (Ausnahme Freitag wegen des Ferienbeginns).
Wir Bildungspaten blicken auf ein erfolgreiches Schuljahr zurück. 32 Kinder wurden zum Schuljahresende von "ihrem" Bildungspaten in der 1:1 Betreuung wöchentlich gefördert.
16 Kinder sind durch die Konrad-Haenisch-Schule in Fechenheim Nord nominiert, neun Kinder von der Heinrich-Kraft-Schule aus Fechenheim Süd. Zwei Schülerinnen der Freiligrath-Schule sowie fünf Kinder, die inzwischen auf andere oder weiterführende Schulen gewechselt sind oder die von anderen Institutionen wie bspw. der Caritas zur Förderung vorgeschlagen wurden. Drei der geförderten Kinder sind sogar von Anfang an, also seit drei Jahren, regelmäßig dabei und haben sich von absoluten Sprachanfängern zu guten Schülern der Regelschule entwickelt, die kaum noch Probleme mit der deutschen Sprache haben.
Weitere Kinder sind schon jetzt von ihrer Schule nominiert worden. Sie werden soweit möglich im nächsten Schuljahr in die Förderung aufgenommen. Die Bildungspaten sind froh darüber, dass durch die Präsentation unserer Initaitive auf den Straßenfesten weitere Interessierte auf uns aufmerksam geworden sind, die im neuen Schuljahr unsere Aktivitäten unterstützen können.
Obschon jeder Bildungspate und jedes Kind den vereinbarten wöchentlichen Termin kennt, läuft längst nicht alles automatisch. Kinder wechseln die Schule und ziehen aus dem Stadtteil weg, es gibt Terminausfälle wegen Projekt- oder Wandertagen, mitunter ist ein Kind auch nicht motiviert genug für die außerschulische Förderung und verabschiedet sich. Stundenpläne - und damit die Förderzeiten - ändern sich, es gibt Hitzefrei .... Eine dauerhaft erfolgreiche Förderung durch die Bildungspaten ist daher nur in enger Kooperation mit den Schulen möglich. Diese Kooperation ist an den Fechenheimer Schulen gegeben und wir freuen uns, dass die Lehrer den zusätzlichen Organisationsaufwand gerne übernehmen, um den Schülerinnen und Schülern einen möglichst guten Start in der Schule zu ermöglichen.
Und dieses Engagement ist nötig. Denn die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die schwarz/grüne Landesregierung Hessens trotz zahlreicher Lippenbekenntnisse zur Willkommenskultur und zur Förderung der Integration wenig Taten folgen lässt: Die Kapazität der Klassen für Kinder mit wenig oder gar keinen Deutschkenntnissen wird aufgrund der hohen Flüchtlingszahlen gekürzt. In der Folge bekommen alle hier ankommenden Kinder gleichviel weniger Förderung - offensichtlich die Vorstellung von CDU/GRÜNEN von Chancengleichheit und Gerechtigkeit.
"Seit einigen Jahren kürzt das Land die Lehrerzuweisung. In diesem
Schuljahr sind für Seiteneinsteiger-Klassen noch 25 Stunden je Woche
vorgesehen. Wie das Kultusministerium bestätigte, soll die Zuweisung zum
nächsten Schuljahr weiter sinken: Auf 22, für Grundschulen auf 18
Stunden." Die FAZ berichtete darüber. Zudem achten die Schulbehörden darauf, dass die Kinder, die ja zum Teil ohne jede Deutschkenntnisse hier eingeschult werden müssen, nicht länger als ein Jahr in den Sprachförder-Klassen verweilen.
Nun ist nicht jedes Kind ein Einstein und nicht jedes Kind ist sprachbegabt. Viele Kinder kommen aus schwierigen Familienverhältnissen, manche haben zuhause keinen Platz zum ungestörten Lernen und besitzen auch nur unzureichendes Schulmaterial wie Stifte, Hefte usw.. Einige der Kinder mögen Schlimmes hinter sich haben und daher in ihrer Lernfähigkeit eingeschränkt sein. Viele müssen sich von der arabischen Schreibweise von rechts nach links erst an die lateinische Schrift gewöhnen. Und einige wenige der hier Ankommenden sind überhaupt nicht alphabetisiert, müssen das Schreiben von Anfang an erlernen. Viele kommen aus anderen Schulsystemen und lassen das - an deutschen Lehrplänen gemessen - grundlegende Vorwissen für ihre Jahrgangsklasse vermissen.
Es lässt sich daher denken, dass nicht jedes Kind im Regelschulunterricht in seiner dem biologischen Alter entsprechenden Klasse, in die es nach einem Jahr zwangsversetzt wird, mitkommt. Mit allen negativen Folgen für die anderen Schüler der Klasse, in der der Lehrer Rücksicht auf die Sach- und Sprachkenntnisse der neuen Schüler nehmen muss.
Das zusätzliche Engagement von Lehrern und Ehrenamtlichen ist daher nötiger denn je.
Wer sich für eine Mitarbeit bei den Bildungspaten Fechenheim interessiert, kann sich gerne bei uns melden. Unsere email Adresse lautet: Bildungspaten@arcor.de
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